Verhaltenstherapie für Kinder und Jugendliche
Einleitung
In der verhaltenstherapeutischen Praxis der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie steht In der verhaltenstherapeutischen Praxis der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie steht die Behandlung der psychischen Symptome im Fokus. Dipl.-Psychologen bzw. Therapeuten untersuchen wann die Symptome auftreten und welcher Reitz sie auslöst. Sie beobachtet dabei das Verhalten des Kindes im Spiel bzw. sprechen mit dem Jugendlichen über Gedanken und Gefühle. Es wird auch untersucht, wie andere Personen zu Hause, in der Kita oder Schule auf das problematische Verhalten reagieren. Die Diagnostik sieht in der Regelauch unterschiedliche Testungen vor um eine möglichst „richtige“ Diagnose zu ermitteln. Angepasst an die Diagnose und das Alter des Kindes oder Jugendlichen wird einestandardisierte Behandlungsstrategie ausgewählt und schematisch nach einem Manualdurchgeführt. Es erfolgt eine Aufklärung zum Störungsbild und den aufrechterhaltenen Faktoren. Ggf. werden die Eltern und andere Bezugspersonen im Umgang mit dem Patientengeschult, um die Faktoren zu verändern, die seine psychischen Beschwerden auslösen. Das Ziel der Behandlung bzw. Psychotherapie ist das problematische Verhalten so effizient wie möglich wieder zu verlernen.
INHALT
Frankfurt am Main - Therapeuten für Verhaltenstherapie (KJP)In Frankfurt am Main waren 105 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten im Jahr 2018 zugelassen (oft fälschlichweise als Kinderpsychologe oder Jugendpsychologe bezeichnet). Davon arbeiten 89 tiefenpsychologisch fundiert und/oder 57 psychoanalytischund lediglich 17 verhaltenstherapeutisch. Allerdings ist die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Frankfurt am Mainverhaltenstherapeutisch ausgerichtet. Das gleiche gilt für den Wissenschafts- und Lehrbetrieb der Universität Frankfurt am Main. Allerdings befinden sich hier immerhin noch zwei psychoanalytische Dozenten in der Lehre, die in Deutschland inzwischen leider eine Besonderheit darstellen.
Wann ist eine Verhaltenstherapie nötig?Wenn die Diagnose einer psychischen Störung vorliegt, gilt die Verhaltenstherapie als erfolgreiches Behandlungskonzept für viele psychischen Störungen. Für eine Therapie wird keine Überweisung durch den Hausarzte benötigt. Es muss jedoch mit Wartezeiten von mehreren Wochen gerechnet werden. Die Verhaltenstherapie fordert die praktische und aktive Mitarbeit des Patienten bzw. der Eltern. Die Mitarbeit ist nicht nur während der Therapiesitzung, sondern auch im Alltaggefordert. Der Patient soll das Gelernte praktisch umsetzen und erhält Hausaufgaben, die inden Sitzungen besprochen werden. Nicht jedem sagt dieser eher oberflächliche, auf die aktuelle Symptome bezogen, Therapieansatz zu. Menschen, die gerne intensiv über sich nachdenken ein tiefes Verständnis für die Ursachenihrer Probleme suchen, fühlen sich möglicherweise in einer tiefenpsychologisch ausgerichteten Therapie wohler. Auch werden hier Nachreifungsprozesse und die Persönlichkeitsentwicklung durch Auflösung von inneren Konflikten fokussiert. Siehe unter aufdeckende Psychotherapie.
Einsatz bei Ängsten, ADS, Borderline, Depressionen bis hin zu Zwängen und PersönlichkeitsstörungenTatsächlich wird inzwischen die Verhaltenstherapie in der ambulanten Praxis und klinischenStationen bei allen bekannten psychischen Störungen nach dem ICD-10 und DSMangewandt. Hierzu zählen nicht nur Ängste, ADHS bzw. ADS, Borderline, Depression, Persönlichkeitsstörungen oder Tics und Zwänge sondern auch alle anderen Störungen des Verhaltens und der Emotionen. Oft ist sie aus einem Mangel an anderen Angeboten in der Klinik alternativlos.
Was ist Verhaltenstherapie?
Jede psychotherapeutische Richtung hat eine wissenschaftstheoretische Ausrichtung. Daraus leiten sich nicht nur das Menschenbild oder philosophische Überlegungen ab. Sie bestimmen Maßgeblich die Vorstellungen über die Ursachen und Entstehung von psychischen Erkrankungen und Störungen. Dem entsprechend leiten sich davon Methoden zur Behandlung und Therapie ab. Die Verhaltenstherapie hat sich als Gegenbewegung zur traditionellen Psychoanalyse entwickelt. Sie steht in scharfer Ablehnung der Psychoanalyse und ähnlichen Therapieformen wie der Gestalttherapie, Transaktionsanalyse oder der Systemik. Die Verhaltenstherapie entstand aus der Wissenschaftstheorie des sogenannten Behaviorismus, der die Psychologie im 20. Jahrhundert prägte. Während sich die Psychoanalyse nach Freud vor allem auf Interpretationen unbewusster Vorgänge konzentriert, untersucht der Behaviorismus allein das tatsächlich beobachtbare Verhalten. Das Ziel des Behaviorismus ist es, menschliches Verhalten möglichst objektiv zu untersuchen.
GrundannahmenDie Verhaltenstherapie wurde vor allen in den USA entwickelt. Ihre Grundannahmen leiten sich aus der Lerntheorie ab:
Wie kommt es zu psychischen Störungen?
„Problematisches Verhalten, dass erlernt wurde und kann auch wieder verlernt werden bzw.durch neue, angemessenere Verhaltensmuster ersetzt werden.“ Erreicht werden soll diese Korrektur durch „Trainingsmethoden“ wie Lob und Belohnung für erwünschtes Verhalten, Selbstbeobachtung oder Feedback. Sie setzt somit ambeobachtbaren Verhalten an bzw. an der Änderung des als problematisch empfundenVerhalten und Symptoms. Dies umfasst das Verhalten an sich sowie Körperreaktionen odergedankliches Verhalten. - Vereinfacht dargestellt sucht die Verhaltenstherapie nicht nachd en tiefenpsychologischen Ursachen für spezifische Ängste oder Verhaltensweisen, sondernversucht die Ängste durch Trainings (z.B. langsame Gewöhnung an Spinnen, Kontrolle derGefühle) zu kontrollieren. Techniken wie die „Gedanken-Stopp“, Skill-Trainings „In Chili-Schote beißen statt ritzen mit Klingen“ werden tatsächlich praktisch eingeübt und im Alltagerprobt.Die Verhaltenstherapie ist mit der Zeit weiterentwickelt worden. Hervorzuheben ist insbesondere die Integration kognitiver Elemente. Damit gemeint ist die Erweiterung desFokus auf reines Verhalten. Heuten werden nun stärker das Erleben, die Gedanken undGefühle der Patienten mit einbezogen. Dennoch gibt es in der Verhaltenstherapie kein Menschenbild oder gar Annahmen über die Seele oder unbewusste Prozesse, Psychodynamiken, Bindungstypen oder eine Entwicklungspsychologie. Sie nimmt eine technisch-positivistische Wissenschaftsauffassung ein, die sich leicht an. Sie nimmt eine technisch-positivistische Wissenschaftsauffassung ein, die sich leicht an statistischen Erhebungsmethoden anpassen lässt und der medizinisch-pharmakologischen Sichtweise von Reiz-Reaktion-Schemata folgt. Entsprechend lässt sie sich auch leicht mit medikamentöser Behandlung oder einem klinischen Umfeld kombinieren.
Wie funktioniert eigentlich Verhaltenstherapie?
(Zusammenfassung) - Methode fokussiert auf Symptome - setzt an Auslösern und aufrechterhaltenden Faktoren an - Problem- bzw. Zielorientiert - klare Therapieziele - handlungsorientiert; Erproben im Alltag - will Hilfe zur Selbsthilfe sein - Umfeld kann mit einbezogen werden (Elterntraining, …)
Methoden der VerhaltenstherapieVerhaltenstherapeutischen Methoden gehört zu den anerkannten Richtlinien-Verfahren. Neben der tiefenpsychologisch fundierten und der analytischen Psychotherapie ist sie eine der am meisten angewandten Methoden zur Behandlung von psychischen Störungen und Leiden. - Wie bei allen Verfahren und Therapieschulen gibt es auch in der Verhaltenstherapie unterschiedlichen Methoden und Ansätze.
„Wissenschaftliche“ Psychotherapie"Die grundsätzliche Vorgehensweise der Verhaltenstherapie führt dazu psychische Erkrankungen nach dem gleichen Schema zu therapieren wie beispielsweise einen gebrochenen Arm oder eine Infektionserkrankung. Es wird eine Diagnose erhoben und daraufhin eine für passend empfundene Behandlungsmethode ausgewählt - analog einer Antibiotika-Tablette oder eben einer Gipsschiene. Die Verhaltenstherapie sieht daher oft eine umfangreiche Diagnostik anhand von diversen Fragebögen und Situationstests vor um eine möglichst exakte Diagnose nach ICD-10-Codestellen zu können. Im Anschluss wird eine Behandlung nach einem vorgegebenen Manual durchgeführt, welches dem Formenkreis der Diagnose entspricht wie z.B.: „Kognitive Verhaltenstherapie bei Ängsten im Kindes- und Jugendalter“ von Sigrun Schmidt-Traub mit konkreten Handlungsanweisungen und -abläufen für die Therapie usw..
Fraebögen für Fähigkeiten und Diagnosen wie ADHS, ADS, Depression, Ängste usw.Durch die Beantwortung von vorgelegten Fragen äußert sich Patienten im Kindergarten oder durch die Beantwortung von vorgelegten Fragen äußert sich Patienten im Kindergarten oder Schulalter und Erwachsene zu seiner Selbstwahrnehmung und zu seiner Eigeneinschätzung. Die Antworten in den Testverfahren sollen Rückschlüsse auf verschiedene Problembereiche und Fähigkeiten zulassen. - Persönlichkeit (z.B. das Testverfahren FPI) - Persönlichkeit (z.B. das Testverfahren FPI) - Selbstwertgefühl (z.B. ALS)- Ängste (z.B. AFS) - körperliche Beschwerden (z.B. GBB) - Arbeits- und Lernverhalten (z.B. LAVI)- Belastbarkeit (z.B. Hanes) - emotionale Verfassung (z.B. DIKJ, DTK).
Was macht ein Verhaltenspsychologe?
Ablauf der BehandlungSo versuchen Verhaltenstherapeuten zu nächst zu verstehen, warum unerwünschtes Verhalten wie z.B. Depressionen, Ängste oder Zwänge im Alltag aufrechterhalten werden. Dazu dienen ein Erklärungs- und Aufrechterhaltungsmodells und die Klärung der Therapieziele. In der Therapieplanung wird oft das sogenannte SORKC-Modell angewendet -zur Problem- und Bedingungsanalyse für eine genaue Klärung des Problems. S - Situation: Welche Situationen oder Umstände lösen das Verhalten aus? O - Organismus: Welche im Organismus und Denken begründete Ursachen hat das Verhalten? R - Reaktionen: Wie genau äußert sich das unerwünschte Verhalten? K - Kontingenzen: Wie Häufig und wie sind Muster der Verstärkung für das Verhalten? C - Konsequenzen: Was sind die Folgen, die dafür sorgen, dass das Verhalten weiterhin gezeigt wird? Ein störungsspezifisches Manual enthält vorgegebene Behandlungselemente und Schemata, Ein störungsspezifisches Manual enthält vorgegebene Behandlungselemente und Schemata,die nach und nach abgearbeitet werden, damit schrittweise das Verhalten "abtrainiert"werden kann. Typische Elemente einer Verhaltenstherapie: - Zielorientierung - Lösungsorientiert - Verhaltensübungen in der Sitzung, als Hausaufgaben oder verdeckt, d.h. nur in der Phantasie der Patienten durchgeführt Klassische Behandlungstechniken sind: - Verstärkung = Belohnung von erwünschten Verhalten - Löschung = Nichtbeachtung unerwünschten Verhaltens -Konfrontation mit bspw. angstauslösenden Reizen = Exposition und systematische Desensibilisierung.
Gegen Depression - Kognitive VerhaltenstherapieDie kognitive Verhaltenstherapie ist ein besonderer Ansatz innerhalb der Verhaltenstherapie. Dieser geht auf Beck zurück, der ihn in den 1960er Jahren zur Behandlung von depressiven Patienten entwickelte. Erstmals wurden hier innerhalb der Verhaltenstherapie auch Denkmuster aufgegriffen, die Beck „kognitive Triade Depressiver nannte. Er arbeitete typische depressive Denkfehler heraus und versucht diese anhand von direktivem und strukturiertem Vorgehen auszuschalten, bis dies der Patient auch alleine schafft.
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT, auch dialektische Verhaltenstherapie)Die Dialektisch-Behaviorale Therapie basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und wurde von der amerikanischen Psychologin Marsha M. Linehan in den 1980er Jahren entwickeltet. Sie umfasst auch Elemente anderer Therapieansätze sowie asiatische Meditationstechniken. Die DBT ist eine besondere Psychotherapieform. Sie findet vor allem in Kliniken Anwendung zur Behandlung von Patienten, die zur Selbstgefährdung oder Fremdgefährdung neigen.Daher kommt sie oft auch im Rahmen der Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zum Einsatz.
SchematherapieDie Schematherapie ist ebenfalls eine Form der Psychotherapie, die zu den Ansätzen der Verhaltenstherapie gezählt wird. Sie ist ein Ergebnis der so genannten dritten Welle der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapien. Hier wurde versucht durch eine Erweiterung der Methoden die Mängel der Verhaltenstherapie um Elemente psychodynamischer Konzepte zu erweitern. Es wurde sich in technischer Hinsicht besonders bei den psychoanalytischen Theorien und Therapieverfahren wie der Objektbeziehungstheorie, der Transaktionsanalyse und auch der Hypnotherapie und der Gestalttherapie bedient.
Wie funktioniert eine Verhaltenstherapie bei Kindern und wie funktioniert eine Verhaltenstherapie bei Jugendlichen?Das Vorgehen des Therapeuten passt sich selbstverständlich dem Alter der Patienten an. Beijüngeren Kindern werden z.B. anhand von Bilderbüchern Informationen über dasKrankheitsbild und wirkungsvolle Interventionen vermittelt. In der Behandlung von Kindernund Jugendlichen kommen kreative Materialien, Arbeitsblätter, Verhaltensexperimente, Rollenspiele zum Einsatz. Beim Erstellen und Festlegen eines Erklärungs- und Aufrechterhaltungsmodells und der Therapieziele (z.B. nach SORKC) verhält sich der Therapeut jedoch deutlich direktiver als er dies bei Erwachsenen tun würde. Aus verhaltenstherapeutischer Sicht sind Kinder undteilweise auch Jugendliche hierzu nicht bzw. nur eingeschränkt in der Lage sind. Den Therapiezielen werden dann in Abhängigkeit vom diagnostizierten Störungsbild und den Ressourcen – spezifische Interventionen und Trainings zugeordnet. Deren Ziel ist es dysfunktionale Verhaltens- und Interaktionsmuster wah
Therapiearten und Settings der Verhaltenstherapie
- Einzeltherapie mit Bezugspersonsitzungen zur Einbeziehung der Eltern
EinzelpsychotherapieDie Einzeltherapie definiert ihren Ablauf nach der spezifischen Diagnose des Patienten. Wichtiger Bestandteile für die ganze Behandlung sind den Patienten zu aktivieren und zu motivieren. So soll er seine Fähigkeiten verbessern sich selbst wahrzunehmen. Die Erarbeitung und Verfolgung der Ziele sollen wahrgenommen werden, um sich seinem problematischen Verhalten und Auffassungen stellen zu können.
GruppentherapieEine Gruppentherapie bietet zusätzliche Möglichkeiten. In Patientengruppen mit ähnlichen Problemen kann gemeinsam gearbeitet werden und die Teilnehmer können sich gegenseitig bei der Entwicklung von Lösungen unterstützen. Geführte Diskussionen und gemeinsames Probleme lösen wird hier als wichtiger Schritt zur Selbstbestimmung angesehen. Klassische Beispiele für Gruppenarbeit sind das Selbstsicherheitstraining usw..
Was bedeutet Elterntraining?Im Elterntraining wird das Zusammenspiel und die Interaktion zwischen den Bezugspersonen und dem Patienten untersucht und verändert. Eltern erhalten zunächst Techniken für die Interaktion mit ihrem Kind und dem Aufbau einer positiven Beziehung. In einer darauffolgenden Phase lernen die Eltern effektive Anweisungen für den Alltag wie bspw. das gezielte Verstärken von erwünschtem Verhalten.
Dauer der Psychotherapie für Kindern und Jugendlichen bis 21Die Dauer einer Psychotherapie variiert natürlich individuell mit der wöchentlichen Anzahl der Sitzungen und deren Unterbrechungen durch Schulferien und Urlaube. Es finden in der Regel wöchentliche 50-minütige Therapiesitzungen mit dem Kind statt.Wöchentliche Gruppentherapien dauern 50 oder 100 Minuten. Es werden auch Termine mit den Eltern (Bezugspersonen) vereinbart, um Therapiefortschritte in den Familienalltag zu übertragen. Verhaltenstherapie kann als Kurzzeittherapie oder Langzeittherapie durchgeführt werden. Nach den Psychotherapie-Richtlinien vom April 2017 wird die Kurzzeittherapie in zwei Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt umfasst bis zu 12 Stunden (zzgl. je 3 Sitzungen für die Bezugspersonenarbeit), für jeden muss ein Antrag gestellt werden. Insgesamt können somit 24 (zzgl. 6) Sitzungen in Anspruch genommen werden. Eine Langzeittherapie der Verhaltenstherapie ist deutlich kürzer als bei den anderen Verfahren. Sie umfasst im ersten Schritt ein Kontingent von 60 Stunden und im zweiten 80 Stunden zzgl. der Bezugspersonenarbeit.
Kosten: Zahlen Krankenkasse und Krankenversicherung?Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen vollständig die Kosten eine verhaltenstherapeutische Behandlung. Das gilt für die Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen genauso wie für Erwachsene. Auch die privaten Krankenversicherungen zahlen in der Regel eine Verhaltenstherapie, wenn der individuelle Vertrag die Kostenübernahme einer Psychotherapie vorsieht. Das liegt daran das die Verhaltenstherapie zu den anerkannten Richtlinien-Verfahren zählt. Das gleiche gilt auch für die tiefenpsychologisch fundierte und die analytische Psychotherapie. Achten Sie auf eine Kassenärztliche Zulassung der Therapeuten damit die Sicherheit der Kostenübernahme gewährt ist.
Suche Diplom Psychologen, verhaltenstherapeutisch …Ob für Kinder, Jugendliche oder Erwachsenen - Für die Suche nach einem verhaltenstherapeutischen Psychotherapeuten sind Kassenärztlichen Vereinigungen der jeweiligen Bundesländer am besten geeignet z.B. KV-Hessen in Frankfurt am Main. Auf deren Internetseiten sind unter der Psychotherapeuten-Suche alle zugelassenen Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu finden, die mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechen können. – Die Suchworte Dipl. Psychologe,Kinderpsychologe oder Jugendpsychologe sind bei der Suche wenig brauchbar.
Welche Risiken hat die Verhaltenstherapie?Der Erfolg jeder Therapie ist stark von einer guten Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und Patient abhängig. Ebenso ist es wichtig, dass sich der Patient auf die Methode der Verhaltenstherapie einlassen kann und diese für ihn und die Problemstellung geeignet ist.Leider stehen besonders in der klinischen Versorgung kaum noch alternative Angebote zur Verfügung. Die Bedürfnisse des Patienten können so nicht immer berücksichtigt werden. Manche Patienten fühlen sich durch die Übungen und Aufgaben überfordert. Auch wenn gewisse Herausforderungen zum Konzept der Therapie gehören, sollte die Verhaltenstherapie nicht zu einer weiteren Belastung werden. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie wird sich traditionell stark auf die Symptome und nicht auf mögliche Ursachen konzentriert. Dies wird oft kritisch betrachtet. Mittlerweile beachten neuere Ansätze der Verhaltenstherapie neben den aktuellen Problemen auch mögliche Ursachen in der Geschichte des Patienten. Befürchtet wird immer wieder, dass sich Symptome, die in einer Verhaltenstherapie nur oberflächlich behandelt wurden, sich die auf andere Bereiche verschieben können. Durch den hohen Stellenwert der ICD-10-Diagnose kann leicht eine Identifikation mit der durch den hohen Stellenwert der ICD-10-Diagnose kann leicht eine Identifikation mit der Erkrankung einhergehen. Dies wurde vielfach mit dem Etikettierungsansatz (labelingapproach) nachgewiesen. Leider wurden bislang entsprechende Erkenntnisse nicht in der Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie berücksichtigt.
Kritik: Was die Verhaltenstherapie nicht kann!Oft wird der Verhaltenstherapie ein mechanistisches oder technokratisches Menschenbild. Oft wird der Verhaltenstherapie ein mechanistisches oder technokratisches Menschenbild vorgeworfen. Das liegt zum einen an den Methoden der Lerntheorie, aber auch an den festen Schemata und den Manualen die, die Therapieabläufe vorgeben. Es kommt tatsächlich weniger auf Empathie an, sondern viel mehr auf eine optimale Diagnostik und das Design des Trainings oder des Verstärkerplanes an. Hier brechen selbst viele Verhaltenstherapeuten aus und halten sich nach eigenen Angaben nicht mehr an die strengen Vorgaben. Wie weit dann noch von einer wissenschaftlichen Methode gesprochen werden sollte ist so natürlich fraglich. Letztendlich kann mit den Techniken und Methoden der Verhaltenstherapie, Verhalten in jede beliebige Richtung manipulieren werden. Eine kritische Haltung den jeweiligen Bedingungen der herrschenden Bedingungen und dem Systems gegenüber wird nicht eingenommen. Sie nimmt eine technisch-positivistische Wissenschaftsauffassung ein, dies ich leicht an statistischen Erhebungsmethoden anpassen lässt und der medizinisch pharmakologischen Sichtweise von Reiz-Reaktion-Schemata folgt. Folglich beschränkt sich die therapeutische Beziehung in der Verhaltenstherapie auf die Herstellung einer wirksamen Arbeitsbeziehung. Eine untersuchende Beziehungsarbeit, die der Reifung oder Emanzipation des Patienten dient, wird als unwissenschaftlich abgetan. Eine Aufarbeitung von unbewussten Vorgängen, blinden Flecken oder Mustern ist ebenfalls nicht vorgesehen, weil diese nicht als „beobachtbares Verhalten“ angesehen werden. Unbewusste Vorgänge, innere Konflikte, Abwehrmechanismen wie Verdrängung oder Therapiewiederstände, psychische Strukturen, Komplexe, Psychodynamiken, Bindungstypen oder gar die Entwicklungspsychologie usw. werden als nicht belegbar und unwissenschaftlich angesehen. Dies geschieht obwohl diese Phänomene und Modelle seit nun mehr als 120 Jahren von erfahrenen Experten in Behandlungen beobachtet und beschrieben werden. Inzwischen werden einige dieser Phänomene selbst von den naturwissenschaftlich ausgerichteten Neurowissenschaften belegt, was jedoch nicht zu einem Umdenken innerhalb der Verhaltenstherapie führt. Dementsprechend werden in der Ausbildung der Verhaltenstherapeuten kaum Selbsterfahrungsinhalte vermittelt, wie es beispielsweise in der Psychoanalyse üblich ist. Dort sollen die Therapeuten oft in vielen hundert Stunden eigenen Anteile erkennen um diese nicht bei den Patienten unterzubringen. Trotz der schier erschlagenden Fülle wissenschaftlichen Belege der Wirksamkeit der Verhaltenstherapie, zeigen neuere Studien eine höhere Rückfallquote gegenüber tiefenpsychologischen oder psychoanalytischen Verfahren. Zudem sind viele Studien im Hochschulbetrieb und zweifelhaften wissenschaftlichen Standards erstellt worden. Zuletzt muss auch die Lobbyarbeit der Verhaltenstherapeuten kritisiert werden, die sämtliche Verfahren in der Landschaft der Psychotherapie sowohl in der Lehre als auch in der Klinik bei Seite drängen um eigene Marktanteile zu sichern. Im Gesundheitssystem versucht sie sich als billigste und effizienteste Therapieform in Konkurrenz zu anderen Therapieformen zu etablieren. Defizite im eigenen System versucht sie anhand der Übernahme von Technikelementen anderer Ansätze zu kompensieren ohne deren tiefere Bedeutung zu erfassen oder diese Haltungen zu integrieren.
Verhaltenstherapeutische Arbeitsgemeinschaften, Fachverbände, BerufsverbändeArbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation Deutschland (AVM-D) Dr.-Haas-Straße 4 96047 Bamberg Telefon: 0951-208 52 11 Deutsche Ärztliche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V (DÄVT) c/o Präsident: Prof. Dr. phil. Dr. med. Serge K. D. Sulz, Dipl.-Psych. Nymphenburger Straße 185 80634 München Telefon 089-130793-19 Deutscher Fachverband Verhaltenstherapie (DVT) Geschäftsstelle DVT Georgskommende 7 48143 Münster Telefon: 0251-44075 Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e. V. Bundesgeschäftsstelle Neckarhalde 55 72070 Tübingen Telefon: 07071-9434-0 |